Pop_News_14.03.24
L.A. Edwards (Support von Lucinda Williams)

L.A. Edwards (Support von Lucinda Williams)

Country Rock mit angezogener Handbremse

L.A. Edwards stehen für kraftvollen, authentischen Rock mit Americana-Einflüssen made in California. 

Man merkt dem „Werk 7“ rein optisch an, dass es in erster Linie als Theater, weniger als Konzert-Venue genutzt wird. Das ehemalige Kartoffellager der Pfanni-Werke im Osten Münchens bietet Sitze für knapp 800 Besucher, die Bühne mit 180 Grad ist außergewöhnlich. Die Vorgruppe L. A. Edwards ist erstaunt vor so viel Eleganz. Was das Brüder-Trio samt zwei Gastmusikern an Gitarre und Keyboards dermaßen beeindruckt, dass in keinem Song des 45-Minuten-Sets kräftig gerockt wird, stattdessen haben vom Country beeinflusste Balladen Vorrang. Was dem Beifall keinen Abbruch tut, obwohl lediglich Support Act. Man fühlt sich an Tom Petty erinnert, die Eagles, in den Gesangs-Harmonien auch mal an die Everly Brothers. Das Programm besteht in erster Linie aus Liedern vom letzten Album „Out Of The Heart Of Darkness“. Und „Good Luck“ gibt bereits einen Vorgeschmack aufs neue Werk „Pie Town“, das Anfang Juli erscheint. Verbunden mit der ersten Tournee in Deutschland, bei dem die Kalifornier Hauptakt sein werden. Dieses Mal ist der Dreier plus Friends noch „Einheizer“ für die altehrwürdige Lucinda Williams, Roots Rock-Koryphäe aus Louisiana. Die gesundheitlich Angeschlagene wird auf die Bühne geleitet, hält sich stoisch am Mikroständer fest. Die Stimme der 71jährigen ist brüchig, die Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt. Aber: Lucinda steht eisern. Und beeindruckt die Zahlenden alleine durch ihre Präsenz. Michael Fuchs-Gamböck

Bild: © Rob Blackham
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